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Architekt und Baukosten – wo ist der „richtige“?

Wenn man seiner Familie ein anständig zugeschnittenes Heim schaffen will, braucht man ausser Geld und Grundstück: 

1 Jahr Gebäudelehre
4 Jahre Bautechnik
2 Jahre Tragwerkslehre
1 Jahr Baurecht und Vertragsrecht
Nerven wie Stahlseile
Eine hochwertige Computeranlage mit teurer Software
Eine Liste mit den brauchbarsten Handwerkern

oder einfach einen Architekten.

Eigentlich ist Bauen ja ganz einfach:

Man sucht sich einen Architekten, übergibt ihm die ganze Verantwortung, benennt seinen Kostenrahmen und was man sich so vorstellt und lehnt sich zurück. Oft haben sich bauwillige bei Freunden oder Bekannten informiert, wie sie gebaut haben oder welcher Architekt vernünftige Arbeit abliefert. Wenn sie in Einzelfällen nichts Gutes zu berichten haben, heisst das jedoch nicht, dass alle Architekten elitär, überheblich, unfähig oder teuer sind. Es heisst aber auch nicht, dass Aufgaben besser gelöst werden können, als man sie stellt. Eine bewährte Methode ist, zunächst unverbindlich Termine mit verschiedenen Architekten zu vereinbaren, um ein paar von ihnen kennenzulernen. Es muss nicht sein, dass das gleich beim ersten Gespräch klappt, aber wichtig ist doch, dass man miteinander „kann“, denn ohne gegenseitiges Vertrauen kann eine 6-stellige Bausumme nicht verarbeitet werden. Man schaut sich also Referenzobjekte an, prüft, was geboten werden kann und wird dann erst verbindlicher. Dass letztendlich ab einem gewissen Zeitpunkt die Zusammenarbeit auch Geld kosten wird, ist auf der ganzen Welt unvermeidlich.

Kann man denn glauben, dass es in der Bauwirtschaft etwas geschenkt gibt?

Oft genug gibt es zu hören, dass die Planung und weitere Leistungen im Preis enthalten sind. Aber: Auch der Werbeetat bei Fertighausfirmen ist im Preis enthalten und wird von den Käufern bezahlt. Wie sind wohl bei unterschiedlichen Grundrissen, Fenstern, Wohnflächen, Dacheindeckungen, Bodenbelägen, Sanitärausstatungen etc. Preise vergleichbar zu machen? Wo bekommt man nun die beste Beratung, die beste Handwerksleistung für das günstigste Geld? Der richtige Weg ist seit etlichen Baugenerationen, zuerst ein Konzept zu fassen, das auf die momentanen und künftigen Bedürfnisse der Benutzer, das Grundstück und den Geldbeutel zugeschnitten ist. Erst wenn der „Plan steht“ kann man sich auch vergleichbare Angebote machen lassen. Das geschieht in der Regel schrittweise, je nach dem Baufortschritt und dem wachsenden Vorstellungsvermögen der Bauherrschaft. Also zunächst die Baufirma, dann Zimmerer, Dachdecker, Spengler und so weiter.

Das erlaubt neben einer erholsamen Minderung des Zeit- und Entscheidungsdrucks auch Flexibilität bei der Materialauswahl und bei der Kostengestaltung – nach oben oder nach unten. Hierbei wird erkennbar, dass die Bauherren sehr wohl ein gewichtiges Wort bei der Kostenentwicklung mitzureden haben. Der Architekt kann ja nichts dafür, wenn „vergoldete“ Fliesen ausgesucht werden.

Interessant wird es, wenn die ersten Angebote eintreffen.

Ein Beispiel:
Im Frühjahr 2007 wurden von einem Aichacher Architekten Angebote für die Baumeisterarbeiten an einem Zweifamilienhaus in Augsburg eingeholt. Der Preisspiegel ergab Spannen vom teuersten zum billigsten Bieter von ca. 25 %, das heisst fast 50.000 EUR. Das Architektenhonorar beträgt ca. 18.000 EUR für diese Baumassnahme.Geld gespart trotz Architekt! Wenn man hochrechnet, dass diese Spannen bei allen Gewerken anhand der vom Architekten gefertigten Leistungsverzeichnisse zu erzielen sind, bekommt man die ganze Architekten – Dienstleistung praktisch geschenkt.

Die kühne Behauptung, Architektenleistung sei kostenlos, hat also durchaus Berechtigung. In der Regel finanziert sich das mindestens zweifache Honorar aus den Preisdifferenzen, die mit der Hilfe und dem Knowhow von Architekten entstehen. Nicht ohne Grund arbeiten Bauträger und alle, die knallhart rechnen, mit ihnen zusammen.

Was ist „gute Architektenleistung“?

Überzeugende Planung in Varianten, die den Vorstellungen der Bauherrschaft in naher und fernerer Zukunft auf flexible Weise gerecht wird. Mitbestimmungsmöglichkeit in allen Planungsphasen. Kostenanalysen für die Alternativen, Vergleichsmöglichkeiten bis in die Bauzeit hinein. Baurechtliche Beratung und Fullservice bei den Ämtern und Behörden. Flexibilität in der Bauphase ohne teure, nicht mehr verhandelbare Nachträge, mit denen Fertighausunternehmen erst so richtig Geld verdienen, man aus dem Vertrag nicht mehr herauskommt.

Durchgearbeitete, auf die Bauherrschaft zugeschnittene Planungsqualität als Kontrast zum schnell mal am Esszimmertisch billig hingepfefferten „Plan“ eines Freizeitzeichners, kollagiert aus mehreren Werbeprospekten und Zeitschriften. Ein Handwerkerpool, mit dem eine gut organisierte Bauorganisation zur Verfügung steht. Bauabwicklung bis auch die letzte Türklinke sitzt Ein mängelfreies Bauwerk. Betreuung und Beratung auch nach dem Einzug.